Mach’s doch einfach!
(SH) Frank Busemann, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1996 von Atlanta, war der Stargast bei digitalen Neujahrsempfang von Jugend ohne Grenzen e.V. (JoG). In einem fesselnden uns inspirierenden Vortrag berichtete er von seiner sportlichen Karriere, den Höhen und Tiefen sowie seiner beeindruckenden Art immer das Ziel im Fokus zu haben.
Die 31 Teilnehmer des diesjährigen Neujahrsempfangs von JoG, auf Grund der Corona-Pandemie erneut in einer Videokonferenz zusammengekommen, konnten eine gute Stunde den motivierenden und positiven Worten von Frank Busemann lauschen. Der 1975 geborene Busemann ist zeitlebens ein Sportler aus Leidenschaft, so wurde er direkt nach der Geburt im Sportverein angemeldet, noch bevor die offizielle Anmeldung beim Standesamt erfolgte. Schon in frühen Jahren packte ihn die Leidenschaft der Leichtathletik, die er mit den Disziplinen Hürdenlauf und Weitsprung begann. Wie so oft im Leben muss man auch Rückschläge ertragen. Busemann nahm diese an, akzeptierte sie und lernte, damit umzugehen. Während seiner sportlichen Karriere war sein Herz voller Leidenschaft, was ihm immer dabei half, das Ziel zu fokussieren. Der Weg zum Erfolg war lang und besonders schwer.
Seinen größten sportlichen Erfolg konnte der Zehnkämpfer 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta feiern. Vier Jahre Vorbereitungszeit, 28 Stunden im Olympiastadion zu den Wettkämpfen für rund 8:30 Minuten, auf die es am Ende ankam. Das Training hat er dabei aber immer so verbissen verfolgt, denn, Training und Wettkampf müssen im Gleichgewicht stehen. „Wer Training vernachlässigt, wird nie zu dem erhabenen Moment kommen, dass es funktioniert.“, so Busemann.
Weiter berichtete Busemann aber auch von seinen Verletzungen und der Herangehensweise, damit klar zu kommen und trotzdem das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. So hat er sich stets auf das konzentriert, was funktioniert. Hatte er Probleme in den Beinen, hatte er noch gesunde Arme. Waren die verletzt, funktionierten die Beine. Er passte seine Einstellung an und sah immer nur das Positive. „Das ist auch das, was Ehrenamtler auszeichnet!“, gab er in dem Zusammenhang zu bedenken. Nur der, der aktiv Dinge annimmt, wird immer mehr leisten als die, die nur reagieren. Dennoch ist für seinen sportlichen Erfolg nicht nur er allein verantwortlich, sondern sein ganzes Team, welches stets hinter ihm stand und ihm in allen Lagen zu Seite stand.
Den anwesenden Ehrenamtlern, die ihm gebannt zuhörten, gab er auch mit auf den Weg, dass es nicht schlimm ist, Fehler zu machen. Wichtig ist, daraus seine Schlüsse zu ziehen und aus den Niederlagen zu lernen. Denn die Rückschläge von heute stärken morgen. Ebenso darf man nicht aus den Augen verlieren, dass Erfolg Einsatz braucht, der anstrengt. Die Anstrengung geht aber vorüber, während der Erfolg für immer bleibt.
Die abschließende Frage–/Antwort-Runde zeigte nochmal deutlich, wie sehr der Vortrag die Teilnehmer fesselte, inspirierte und emotional packte. Am Ende war man sich einig: „Wer nicht dabei sein konnte, hat etwas verpasst!“
Der gelernte Bankkaufmann Busemann beendete seine sportliche Karriere 2003, brauchte aber noch 12 weitere Jahre, um den vollständigen Absprung zu schaffen. Heute hält Busemann motivierende Vorträge und moderiert (Firmen-)Events oder begleitet als Experte in der ARD sportliche Großereignisse. Zuletzt konnte man Busemann in der VOX-Sendung „Ewige Helden“ sehen, wo er seine sportliche Laufbahn mit anderen Spitzensportlern nochmal Revue passieren ließ und sich in Wettkämpfen noch einmal messen musste.